2008 Eröffnung der Schule

In den Sommerferien 2008 flog ich nach Bangladesh und besuchte am 9. August zusammen mit Nelly, Kamal und seiner Familie unsere Schule. Schön ist sie geworden!

6Es gab ein großes Fest mit Gesang, Tanz und vielen Geschenken und ich durfte das neue Gebäude offiziell einweihen und sogar eine Plakette mit meinem Namen enthüllen.

86Zwei Erstklässlerinnen tanzen bei der Eröffnung der Schule

 

 

 

 

 

 

 

Wir hatten unsererseits 300 Stifte, Radierer und Spitzer mitgebracht, die uns die Firma Faber-Castell gespendet hat und die von den Kindern mit großer Freude entgegen genommen wurden. Gute Arbeitsmaterialien sind sehr kostbar in Bangladesh und für viele Menschen schlichtweg unerschwinglich.

DSC01509Es war ein sehr bewegender und beglückender Tag, an dem ich auch einen guten Einblick in den Unterrichtsalltag bekommen konnte: Die fünf Klassen werden in zwei Schichten unterrichtet, zunächst die Klassen 1-3, dann 4 und 5. Das bengalische Schulsystem ist dem britischen nachempfunden und so tragen die Kinder Schuluniformen. Alle Schulen in privater Trägerschaft müssen mit den gleichen Lehrbüchern und nach dem gleichen nationalen Curriculum unterrichten wie die staatlichen Schulen und auch die gleichen Prüfungen abhalten.

Die Lehrer an unserer Schule sind nicht alle voll qualifiziert, einige sind auch gut ausgebildete Dorfbewohner, die ihr Wissen an die Grundschulkinder weitergeben. Ihr (sehr geringes) Gehalt wird durch das Schulgeld von 50 Taka (etwa 50 Cents) pro Schüler und Monat bezahlt und durch eine Stiftung, die der Vater des Ziegeleibesitzers ins Leben gerufen hat – und die auch besonders arme oder besonders begabte Kinder mit Mini-Stipendien unterstützt.

An der weiterführenden Schule fanden zur Zeit unseres Besuchs gerade die jährlichen Examen statt und so waren dort alle mit voller Konzentration in ihre Prüfungen vertieft. Diese Schule ist bereits von der Regierung anerkannt, weil sie seit Jahren beständig und erfolgreich arbeitet. Dort werden die meisten Lehrer jetzt vom Staat bezahlt. Das streben wir in unserer Grundschule natürlich auch an.

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Auch im Dorf Sayedpur wurden wir mit großer Herzlichkeit empfangen. Die meisten Häuser dort bestehen aus Wellblech mit einem Lehmsockel und die ganze Familie lebt in einem einzigen Raum. Gekocht wird in einem Anbau neben der Hütte, meist auf einem kleinen Lehmofen, der mit Holzkohle befeuert wird. Mehrere Häuser teilen sich ein einfaches Badehaus mit Toilette und einer Art Gartenpumpe als Waschgelegenheit. Die Dorfmitglieder leben überwiegend von dem, was sie selbst anbauen – Jute und Reis, Mangos, Bananen und Kokosnüsse. Überall wurde ich freundlich begrüßt und mit Gesten in die Hütten gebeten und bekam allerlei bengalische Köstlichkeiten angeboten.
Und immer wieder wollten die Dorfbewohner sehen, wo ich hingehe und begleiteten mich.

 

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